Amtsblatt der Stadt Köthen (Anhalt) , Rubrik: Aus den Fraktionen


Text zur Ausgabe 03.2025, Foto: J. Zerrenner
 

Die Fraktion IG „Bürger ~ Werte ~ Politik in Köthen (Anhalt)“ informiert:
 

Lieber Köthener Bürger,
 

als einzige Fraktion der Bürger im Stadtrat befürworten und fördern deren Mitglieder eine breite
Bürgerbeteiligung in der Kommunalpolitik. Ich kann Sie daher nur ermuntern, die regelmäßig in
den Sitzungen des Stadtrates und der Ausschüsse vorgesehene Einwohnerfragestunde zu nutzen,
um kritische Fragen, Probleme und Anregungen aktiv vorzubringen. Dass dies bisweilen auch
mal skurrile Situationen hervorbringt, zeigte sich in der letzten Sitzung des Hauptausschusses.
 

Natürlich ist es mehr als zu kritisieren, dass der geschasste Geschäftsführer des Abwasserverbandes
Thomas W. nach Verlusten von 36.000.000,00 EUR durch verbotene Zins-
Spekulationsgeschäfte noch eine „Erfolgsprämie“ (Abfindung) von 66 Monatsgehältern erhält –
die MZ berichtete am 14.02.2025. Ebenso, dass die seinerzeit Verantwortliche der Verwaltung
trotzt erhärteter Vorwürfe zu den Zinswetten die Wiederwahl des Geschäftsführers in fragwürdiger
Weise durchsetzte. – So aber geht Politik in Köthen: Der eine erhält noch einen „Goldenen
Handschlag“, die andere einen Eintrag ins „Goldene Buch“ der Stadt.
 

Dass die Beschwerde im Ausschuss aber ausgerechnet von der Person geführt wurde, die einen
„goldenen Schlüssel“ in der Hand hatte, um zumindest noch die Abfindung zu verhindern, ist
schon grotesk. Denn diese hatte seinerzeit gegen die Wiederwahl berechtigt geklagt und später
die noch nicht verhandelte Klage ohne Not, wohl aus Angst vor der eigenen Courage, eigenmächtig
unter Umgehung des Anwaltes der Bürgerbewegung zurückgenommen. Da fühlt man
sich an eine mittelalterliche Fabel erinnert, in der der Müller das von der Gemeinschaft geerntete
(Getreide)Korn, statt zu mahlen, den Ratten vorwirft und sich dann beim Landvogt beschwert,
dass auf seinem Anwesen solche fetten Viecher herumlaufen. – Eine Bewertung bleibt jedem
selbst überlassen.
 

Aber auch die Verantwortlichen der politischen Parteien, allen voran der Vertreter der Partei
„Die Linke“ als Vorsitzender der Verbandsversammlung, sowie die (Ober-)Bürgermeister der
beteiligten Kommunen haben sich keinesfalls in der Sache mit Ruhm bekleckert. Abgesehen
davon, dass zu spät, erst als der öffentliche Druck der Bürger und Medien zu groß wurde, personelle
Konsequenzen gezogen wurden, macht man sich doch die Klage zu eigen, wenn es gilt,
Ansprüchen des gefeuerten Geschäftsführers abzuwehren. Aber Fehlanzeige! Und dann noch die
Hunderttausende an Ausgaben für (sinnlose) Gutachten.
 

Dabei hat Hartmut Stahl, der übrigens mit dem Anwalt standhaft durchgezogen hätte, bereits im
April 2017 vor dem Stadtrat dargelegt, dass der durch Zinsspekulationen entstandene Schaden
bereinigt 11.000.000,00 EUR beträgt, die unrechtmäßig auf die Beitragszahler umgelegt werden
sollten. Ein einfacher Blick mit Sachverstand in den Geschäftsbericht des Abwasserverbandeshat dazu genügt.

Bedeutsam: Die Übergabe des Berichtes erfolgte durch einen besorgten Bürger; so kam der
Skandal ans Tageslicht. Sie merken, dass eine aktive Bürgerbeteiligung vonnöten ist?!
Genießen Sie den Frühling – auf ihn ist Verlass.
 

Jennifer Zerrenner
IG „Bürger ~ Werte ~ Politik in Köthen (Anhalt)“

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